Erdwärme
Grüne Energie aus dem Kölner UntergrundErneuerbare Energien
Als Erdwärme oder Geothermie wird die in der Erdkruste gespeicherte Wärme bezeichnet, die technisch für Menschen nutzbar ist, meist als Wärmequelle zum Heizen. Geothermie gehört zusammen mit der Sonnen- und Windkraft zu den regenerativen Energien mit dem größten Potential. Ihr Vorteil gegenüber anderen alternativen Energiearten ist ihre ständige Verfügbarkeit, sie kann jederzeit genutzt werden, völlig unabhängig von Tageszeiten oder dem Wetter.
Eines der größten Erdwärmeprojekte in Europa ist die GAG-Siedlung in Köln-Niehl. 50 Eigenheime, 89 Eigentumswohnungen und 235 Wohnungen wurden zwischen 2006 und 2010 auf dem ehemaligen Siemensgelände an der Amsterdamer Straße erbaut. Die Häuser und Wohnungen werden mit Wärme versorgt, die durch moderne Wärmepumpen-Technologie dem Grundwasser entzogen wird.
Erdwärme kann mit verschiedenen Verfahren gewonnen werden, der Einsatz von Grundwasserwärmepumpen gehört zu den effektivsten. Diese Technik nutzt die gespeicherte Sonnenwärme im Grundwasser, die zum Beispiel über Niederschläge ins Erdreich gelangt. In Niehl, in rund 25 Metern Tiefe, ist das Wasser etwa 14 Grad warm. Schon diese vergleichsweise geringe Temperatur reicht aus, um Heißwasser für Heizungsanlagen zu gewinnen. Dazu wird das Grundwasser über sieben Förderbrunnen an die Oberfläche gepumpt. In Wärmetauschern wird ihm anschließend in einem mehrstufigen Prozess Energie entzogen und damit Wasser für Heizungsanlagen erhitzt. Das auf etwa elf Grad abgekühlte Grundwasser wird schließlich zurück in die Erde gepumpt.
Einen Großteil der Energie benötigen Haushalte zum Heizen, daher liegt hier ein großes Sparpotential. Mit Erdwärme kann man im Vergleich zu fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas sowohl Energiekosten als auch Kohlendioxyd einsparen.