Unsere Klimastrategie
Nachhaltige Konzepte für eine lebenswerte Zukunft.
Der Gebäudesektor verursacht ungefähr ein Drittel aller CO2-Emissionen in Deutschland mit den bekannten Auswirkungen auf das Klima. Für ein verantwortungsbewusstes Wohnungsunternehmen wie die GAG Immobilien AG ist es daher unverzichtbar, mit einer Klimastrategie dieser Herausforderung zu begegnen. Im Gespräch erläutern Louisa Röhling und Christiane Weitner, Referentin und Leiterin der Abteilung Portfolio- und Nachhaltigkeitsmanagement, die Inhalte dieser Strategie.
Frage: Die GAG hat sich das ehrgeizige Ziel der THG-Neutralität bis 2045 gesetzt. Die Treibhausgas-Emissionen (THG) sollen also auf Null reduziert werden. Mit welchen konkreten Maßnahmen soll dieses Ziel erreicht werden?
Christiane Weitner: Um THG-Neutralität zu erreichen, planen wir umfassende energetische Modernisierungen unserer Gebäude, um die dort benötigte Energiemenge zu senken. Gleichzeitig stellen wir unsere Wärmeversorgung sukzessive und flächendeckend auf erneuerbare Energien um. Wir setzen auf innovative Technologien und nachhaltige Materialien, um die Emissionen in allen Bereichen nachhaltig zu reduzieren. Dabei streben wir Lösungen an, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll sind.
Louisa Röhling: Zusätzlich arbeiten wir eng mit unseren Mieterinnen und Mietern zusammen, um ein nachhaltiges Verhalten der Nutzenden zu fördern. Informationskampagnen und Anreize sollen das Bewusstsein für Energieeinsparungen stärken.
Frage: Wie trägt die GAG zur Verbesserung des Stadt- und Mikroklimas bei?
Christiane Weitner: Die Verbesserung des Stadt- und Mikroklimas ist ein zentraler Bestandteil unserer Klimastrategie. Wir investieren in begrünte Dächer und Fassaden, die nicht nur die Luftqualität verbessern, sondern auch die städtische Wärmebelastung reduzieren.
Louisa Röhling: Außerdem legen wir bei den Planungen großen Wert auf ausreichend Grünflächen in unseren Quartieren. Auch neue Bäume pflanzen wir dort. Damit schaffen wir natürliche Klimaanlagen und fördern die Biodiversität. Ein besonderes Projekt sind unsere Veedelsbiotope. Die haben wir bereits in zahlreichen Quartieren angelegt und schaffen damit Lebensräume für verschiedene Klein- und Kleinstlebewesen. Alle diese Maßnahmen tragen zur Lebensqualität in unseren Stadtvierteln bei.
Frage: Welche Rolle spielt die Elektromobilität in der Klimastrategie der GAG?
Louisa Röhling: Wir konzentrieren uns nicht allein auf die Elektromobilität, sondern auf nachhaltige Mobilität im Ganzen. Dazu zählt sicherlich der sukzessive Aufbau einer umfassenden Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in unseren Beständen. Mindestens genauso wichtig aber sind ausreichend Fahrradstellplätze, Angebote für die kostengünstige Ausleihe von Fahrrädern und Lastenrädern sowie die Integration von Carsharing-Angeboten. An sogenannten Mobilitäts-Hubs konzentrieren wir diese Alternativen zum motorisierten Individualverkehr und schaffen damit einen nachhaltigen Mehrwert für unsere Mieterinnen und Mieter.
Frage: Wie wird der Dekarbonisierungsfahrplan für die Wärmeversorgung der GAG umgesetzt?
Christiane Weitner: Unser Fahrplan umfasst die Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme und die Nutzung von Fernwärme. Wir planen, alle unsere Gebäude bis 2045 klimaneutral zu beheizen. Überwiegend soll das durch den Einsatz von Wärmepumpen erfolgen. Dort, wo es sinnvoll ist, werden sie mit Fernwärme versorgt.
Frage: Wie fließen ökonomische und ökologische Kriterien gleichermaßen in die Investitionsentscheidungen mit ein?
Louisa Röhling: Unsere Investitionsentscheidungen berücksichtigen die Emissionen sowohl aus dem Betrieb als auch aus der Bautätigkeit. Wir priorisieren Projekte, die eine signifikante Reduktion der CO2-Emissionen ermöglichen und gleichzeitig wirtschaftlich nachhaltig sind.
Frage: Welche Rolle spielen die Emissionsberechnung und die anschließende strategische Simulation in der Klimastrategie?
Louisa Röhling: Die sind essenziell, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Emissionsberechnung ist zunächst einmal die Grundlage. Nur wenn wir wissen, wo wir heute stehen, können wir aus diesem Wissen einen realistischen Plan ableiten. Und da es bei der Umsetzung verschiedene Wege gibt, spielen wir in der strategischen Simulation verschiedene Handlungsoptionen durch und können so die optimale Vorgehensweise auswählen. Dabei überprüfen wir immer, ob die Simulation unseren wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien genügt. Dazu gehört neben der Klimaneutralität im Jahr 2045 auch die Konformität mit dem 1,5-Grad Ziel.
Christiane Weitner: Zudem hilft uns die Emissionsberechnung, unsere Aktivitäten im Blick zu behalten. Jedes Jahr überprüfen wir, ob die Emissionen in dem Maße gesunken sind, wie wir es geplant haben – ansonsten müssen wir nachsteuern. Das ist entscheidend, um unsere langfristigen Ziele zu erreichen. Nur so können wir sicherstellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, unsere Gebäude und Projekte nachhaltig zu gestalten.
Frage: Die Klimastrategie ist sehr umfassend. Wie wird sichergestellt, dass bei der Umsetzung alle Räder ineinandergreifen?
Christiane Weitner: Zentrales Element für die Umsetzung ist unser Nachhaltigkeitsmanagement. Es koordiniert alle Maßnahmen und stellt sicher, dass wir unsere Ziele effizient und effektiv erreichen. Durch die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in alle Unternehmensbereiche schaffen wir eine Kultur der Verantwortung und Innovation, die uns hilft, die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern.
Louisa Röhling: Unser Nachhaltigkeitsansatz ist sowohl umfassend als auch strategisch fundiert. Für das Nachhaltigkeitsmanagement ist ein qualifiziertes Team verantwortlich. Das gewährleistet, dass nachhaltige Prinzipien in allen Bereichen unseres Unternehmens konsequent umgesetzt werden. Darüber hinaus haben wir ein spezialisiertes Nachhaltigkeitsboard ins Leben gerufen, das sich aus Expertinnen und Experten sämtlicher Unternehmensbereiche sowie unserer Servicegesellschaft zusammensetzt. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert die Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele und stellt sicher, dass alle relevanten Perspektiven berücksichtigt werden.
