Christo
Gut verpackt für den guten Zweck — Benefiz-Ausstellung für das Casa Colonia

Im März 2016 zeigte die GAG eine Benefiz-Ausstellung mit Skizzen, Fotografien und Drucken des Verpackungskünstlers Christo. Der Erlös ging an den Verein „Kunst hilft Geben“ und sein Obdachlosenprojekt Casa Colonia.
Der Name Christo lockt Kunstfreunde immer noch in Scharen. Aus ganz Köln und Umgebung, ja sogar aus Düsseldorf kamen sie in die Kulturkirche Ost, um bei der Eröffnung einer Ausstellung mit rund 40 streng limitierten und handsignierten Drucken, Fotos und Collagen dabei zu sein. Viele Besucher hatten zum allerersten Mal den Weg in das rechtsrheinisch gelegene Baudenkmal gefunden, darunter Claudia Burger, die Gattin des früheren Kölner Oberbürgermeisters Norbert Burger. „Ich bin beeindruckt“, sagte sie mit Blick auf die imponierende Architektur des Gotteshauses. „Ich bin ja eigentlich viel in der Stadt herumgekommen. Aber von diesem Schätzchen wusste ich bis heute nichts.“
Die passende Musik zur Veranstaltung kam von Prof. Igor Epstein, Geigenvirtuose und Leiter der Weltmusik- und Klezmerakademie Köln. Sonst aber war Christo, wenn auch nicht persönlich anwesend, so doch allgegenwärtig in seinen Kunstwerken und einer Filmdokumentation, die auf einer Leinwand zu sehen war. Viele erinnern sich an den verhüllten Reichstag in Berlin, einige haben vor zwei Jahren sein zum „Big Air Package“ umgestaltetes Gasometer in Oberhausen bewundert, doch nicht jedem ist das Werk Christos, einem der weltweit bekanntesten Gegenwartskünstler, in seiner Gesamtheit bekannt. Und nicht jeder Kunstfreund hat Zugang zu Sinn, Zweck und Absicht seiner Verpackungskunst.
Professorin Irene Daum von der Uni Bochum gab fachkundige Orientierungs hilfe: „Christo will Altbekanntes auf eine Weise darstellen, dass neues Interesse geweckt wird.“ Beim Reichstag 1995 hat das besonders gut funktioniert. Selten zuvor oder danach dürfte dem zentralen Gebäude der gegenwartsdeutschen Realpolitik so eine ungeteilte und durchweg positive Aufmerksamkeit zuteil geworden sein.
Skizzen als Teil von Christos Kunst
Skizzen und Collagen, die die Vorbereitung solcher und anderer Arbeiten, oder Fotografien, die Werke während ihrer Realisation dokumentieren, seien bei Christo mehr als bei anderen Künstlern Teil des eigentlichen Werks, so Daum weiter. Dies nicht zuletzt, da sie zur Finanzierung weiterer Arbeiten beitrügen. „Christo ist die Unabhängigkeit von Sponsoren extrem wichtig.“
GAG-Mitarbeiter Dirk Kästel, zugleich Vorstandsvorsitzender von „Kunst hilft Geben“, begrüßte die Gäste „im Wohnzimmer der GAG“. Bei aller guten Laune vergaß er nicht, auf den eigentlichen Anlass der kleinen, aber feinen Christo-Schau hinzuweisen: „Der Verkaufserlös dieser Ausstellung ist für den Bau von Casa Colonia, ein Haus für Obdachlose und Flüchtlinge, bestimmt.“ Rund 4.000 Menschen in Köln seien in Notunterkünften untergebracht, 5.000 auf die Lebensmittelspenden der Tafeln angewiesen. „Für diese Menschen wollen die GAG und der Verein Kunst hilft Geben etwas tun.“
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