Konzert
Die Kings von Köln — Köster & Hocker live

Für Konzertveranstalter sind Köster & Hocker eine Bank: für kölsches Jeföhl ohne Schmu, für glückliche Gesichter im Publikum und für ein ausverkauftes Haus. Das war bei ihrem Auftritt in der Kulturkirche Ost kein bisschen anders.
Gleich mit seiner ersten Anmoderation hatte Gerd Köster das ihm ohnehin schon zugeneigte Publikum in der Tasche: „Wir haben im Gloria gespielt, in der Lanxess-Arena – aber dass man das nochmal steigern kann …“ sagte er mit verschmitztem Blick auf die ausverkaufte Kulturkirche Ost im vielleicht unscheinbarsten aller Kölner Stadtteile – Buchforst. Der Auftritt in der rechtsrheinischen Diaspora gehörte zu den letzten ihrer „Kumm Jangk“-Tour, die sie seit 2014 durch weite Teile des Rheinlands, ja sogar bis nach Düsseldorf geführt hatte.
In diesem Punkt plädierte Köster für gelebte Toleranz: „Ja, doch, ich spreche auch mit Düsseldorfern.“ Obwohl ihm jünst von einem solchen vorgehalten wurde, wie oft der Rhein in der jüngeren Vergangenheit die Kölner Altstadt überschwemmt habe, die von Düsseldorf aber nie. Köster darauf trocken: „Ein Fluss hat eben auch seinen Stolz.“
„Deideideidei“
Mit Verzällcher wie diesen, dezent untermalt vom leisen Gitarrenspiel seines Partners Frank Hocker und BAP-Mitglied Helmut Krumminga als kongenialem dritten Mann, hielt Köster die Zuhörer zwischen den Liedern bestens bei Laune. Die Setlist setzte sich in weiten Teilen aus dem immer noch aktuellen Album zusammen – mit Titeln wie „Kuss em Wind“, „En Kölle dä King“ und dem heimlichen Hit „Deideideidei“. Köster: „Da wälzt du stunden- und tagelang das Reimlexikon, und am Ende singst du Deideideidei und das Publikum ist aus dem Häuschen.“
„Kumm Jangk“ ist Köster & Hocker in allerbester Verfassung: mal witzig, mal melancholisch, aber immer auf den Punkt: „Wir sind nicht zynisch, wir sind höchstens manchmal sarkastisch. Jever Fun – das ist zynisch!“
Mehr als zweieinhalb Stunden gab das Trio Vollgas. So sehr, dass man bisweilen vergaß, dass dort vorne auf der zur Bühne umfunktionierten Kanzel nur zwei Akustik-Gitarren rockten, gelegentlich ergänzt um einen aus dem Egg Shaker geschüttelten Rhythmus Kösters. Das Publikum quittierte den beherzten Auftritt mit stürmischem Applaus und ließ die rechtschaffen nassgeschwitzten Herren nicht ohne die obligatorischen Zugaben von der Bühne.
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