50 Jahre beim selben Vermieter, womöglich sogar in derselben Wohnung? Das ist heutzutage sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Bei der GAG gibt es sie aber noch, diese treuen Mieterinnen und Mieter. Und bei denen hat sich Kölns größte Vermieterin auch in diesem Jahr wieder mit einem besonderen Tag bedankt.
Aufgrund der großen Zahl der Jubilare waren es sogar zwei Tage auf Gut Leidenhausen in Porz-Eil. Insgesamt 242 Mietparteien wurden eingeladen, mehr als 140 davon mit über 200 Personen folgten der Einladung. Am ersten Tag waren es fast ausschließlich Mieterinnen und Mieter aus Stammheim, die bei Kaffee und Kuchen und einem abwechslungsreichen Programm Erinnerungen austauschten. 1964 wurde die Siedlung im Kölner Nordosten fertiggestellt, und viele der ersten Bewohnerinnen und Bewohner leben auch heute noch dort. Mit Bussen wurden die 130 Jubilare aus Stammheim und 15 weitere aus Dünnwald abgeholt und zu dem historischen Hofgut gefahren. Nach einer musikalischen Begrüßung durch den Trompeter Bruce Kapusta schauten sie sich interessiert die Waldschule, die Greifvogelschutzstation und eine Obstwiese an. „Ein wirklich schöner Tag“, resümierte Jakob Nisius. Der 73-Jährige zog 1964 an die Ricarda-Huch-Straße in eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Die bekam er wie die übrigen damaligen Neumieter nur, weil er und seine Frau ein Kind hatten und auf der Suche nach einer gemeinsamen Wohnung waren. Aufgrund der Wohnungsnot, die damals herrschte, war es für junge Familien nicht leicht, ein Zuhause zu finden. Knapp zwölf Jahre später, als das zweite Kind unterwegs war, zog die Familie Nisius ein paar Häuser weiter in eine Drei-Zimmer-Wohnung, in der das Ehepaar noch heute lebt. „Damals war die neue Siedlung noch nicht so wie heute an das alte Stammheim angebunden. Aber eine eigene Wohnung, das war schon ein tolles Gefühl.“ Heute engagiert er sich in mehreren Stammheimer Vereinen und vor allem in der Kleingartensiedlung am Wasserturm.
Am folgenden Tag waren weitere rund 70 Mieterinnen und Mieter aus Wesseling, Bickendorf, Braunsfeld, Vingst, Höhenberg, Humboldt-Gremberg und Holweide zu Gast auf Gut Leidenhausen. Auch sie genossen den Ausflug und freuten sich über das abwechslungsreiche Programm. Karin Schneider wohnt bereits seit 50 Jahren in Wesseling, lebte davor aber auch schon 14 Jahre bei der GAG – im Grünen Hof in Mauenheim. „Dort habe ich meine Schulzeit verbracht“, erinnerte sich die 74-Jährige. In Wesseling schätzt sie vor allem das Leben im Grünen. „Neulich hat sich ein Rotkehlchen in meinem Balkonkasten eingenistet“, erzählte sie. Und mit viel Liebe und Einsatz hat sie aus dem Vorgarten ihres Hauses einen richtigen Bauerngarten gemacht, den sie intensiv pflegt. „Sogar der Hausmeister war beeindruckt.“ Karin Schneider lebt gerne bei der GAG. „Ich kann nur Positives sagen“, lautete ihre Erfahrung aus den vergangenen 50 Jahren.
„Für uns ist diese langjährige Treue nicht selbstverständlich, und dafür wollen wir uns ausdrücklich bedanken“, betonte der GAG-Vorstandsvorsitzende Uwe Eichner die Bedeutung solcher Mieterjubiläen. Seit gut 15 Jahren organisiert die GAG solche Feiern, zum zweiten Mal war man jetzt auf Gut Leidenhausen zu Gast. Organisiert wurden die beiden abwechslungsreichen Tagen wieder vom Sozialmanagement der GAG.