Glückliche Veranstalter, spielfreudige Künstler, feierlustige Besucher: Die 20. Auflage der Museumsnacht Köln am 2. November 2019 war ein voller Erfolg. Trotz regnerischer Witterung lockte das stadtweite Kunst- und Kulturfest rund 20.000 Interessierte raus aus ihren guten Stuben. Ein respektabler Anteil davon nutzte die Gelegenheit, um an den beiden teilnehmenden Standorten der GAG Immobilien AG vorbeizuschauen. Allein in der Kulturkirche Ost in Köln-Buchforst zählte Dirk Kästel von der GAG-Öffentlichkeitsarbeit etwa 400 Gäste.
Standards im sozialen Wohnungsbau
Und die bekamen ab 19 Uhr ordentlich was geboten. Die grau melierten Wände des 1968 erbauten, inzwischen denkmalgeschützten Sakralbaus zierten historische Aufnahmen der Kölner Fotografen Werner Mantz und Hugo Schmölz. Die Bilder zeigen das Wohnen und Leben in Kölner Quartieren überwiegend in den 1920er und 1930er Jahren. Die Stadt war damals unter dem Wirken der 1913 gegründeten GAG deutschlandweit führend im sozialen Wohnungsbau. Insbesondere der Architekt Wilhelm Riphahn setzte unter dem Motto „Lich, Luff und Bäumcher“ Standards bei Wohnungsgrundrissen, Fassaden und beim Siedlungsbau, die noch heute Gültigkeit haben. Dies lässt sich in der Schau anhand historischer Pläne nachvollziehen.
Die Ausstellung „Hommage an Wilhelm Riphahn“ ist noch bis zum 20. November 2019 mittwochs bis samstags jeweils von 17 bis 20 Uhr zu besichtigen.
Um Punkt 20 Uhr legte das Original Melody Quartett los. Die Combo unter Leitung des legendären Kölner Schlagzeugers Willy Ketzer präsentierte bekannte Jazzklassiker unter anderem von Sonny Rollins, Nat King Cole, Milt Jackson, Ray Charles und George Gershwin. Zwischenzeitlich wuchs das Quar- zum Quintett: Prof. Igor Epstein, der eigentlich erst um 22 Uhr gemeinsam mit Gitarrist Vitali Eberling sein Klezmer-Programm präsentierte, schnappte sich spontan seine Geige und improvisierte kurzerhand mit. „Ich liebe diesen Raum“, sagte Epstein. „Großartig, dass die GAG dieses Angebot hier macht – für die Menschen hier vor Ort, nicht für den Profit.“
Braten in die Röhre
Wenige Kilometer weiter, in der Germaniasiedlung in Köln-Höhenberg, konnten die Besucher ganz subjektiv in das Wohn- und Lebensgefühl vor 100 Jahren eintauchen. Wie funktionierte ein Kühlschrank in jener Zeit? Wie heizte man das Badewasser? Wo landeten die menschlichen Bedürfnisse? „Jetzt weiß ich endlich, woher die Redensart kommt, dass man einen Braten in die Röhre schiebt“, sagte Besucher Frank Bessert. Rund 600 Besucher durfte GAG-Mitarbeiter Thomas Kraus vor Ort begrüßen.
Die Museumswohnung, ein Angebot der GAG in Zusammenarbeit mit dem Kölner Stadtmuseum, ist immer Dienstag und Donnerstag von 10 bis 12 sowie von 14 bis 16 Uhr geöffnet, außerdem jeden ersten und dritten Sonntag von 14 bis 16 Uhr. Anmeldung unter Telefon 0221 / 87 21 10.