Kannebäckersiedlung: Neubau & Modernisierung
Weiterhin lebenswert Wohnen — Behutsame Weiterentwicklung eines 50 Jahre alten Quartiers in Humboldt/Gremberg

Rund 900 Wohnungen zählt das 1967 errichtete Quartier im rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Humboldt/Gremberg. Bis 2023 stehen umfangreiche Neubau- und Modernisierungsarbeiten an. Die Belastungen für die Bewohner will die GAG Immobilien AG so verträglich wie möglich gestalten. Die Kannebäckersiedlung soll behutsam weiterentwickelt werden, um ihren Bewohnern das zu bleiben, was sie seit mehr als 50 Jahren ist: ein lebenswertes Zuhause.
Bei einem Infofest am 15. September 2018 machten sich rund 500 Anwohner über die geplanten Maßnahmen kundig.
GAG-Vorstand Kathrin Möller begrüßte die Besucher und formulierte das Ziel der Modernisierung: „Wir möchten, dass Sie weiterhin gerne hier leben.“ Dafür hat das Unternehmen zahlreiche Anregungen aus einer Mieterbefragung in die Planungen aufgenommen. So sind unter anderem neue Abstellplätze für Autos – auch solche mit Lademöglichkeit für E-Mobile -, eine bessere Wegeführung innerhalb des Quartiers und ein barrierefreier Veedelstreff vorgesehen.
Größtes Thema in den Gesprächen beim Infofest waren freilich die substanziellen Veränderungen in der Gebäudestruktur. Insgesamt sollen mehr als 200 neue, öffentlich geförderte Wohnungen, eine Kita, ein Seniorenwohnheim und mehrere Sonderwohnformen entstehen. An der Vallendarer Straße weichen einige Mehrfamilienhäuser größeren Neubauten.
Für Mieter wie Rosi Klein, die seit 1967 – vom ersten Tag an also – in der Kannebäckersiedlung lebt, sind die bevorstehenden Neubauten ein harter Eingriff. Im April 2020 muss sie ihre Wohnung verlassen, da ihr Haus abgerissen wird. „Ich bin schon ein bisschen geschockt“, sagte sie am Rande des Infofests. „Aber ich bin mir sicher, dass die GAG mir helfen wird, was Schönes zu finden.“
„Reden Sie mit uns!“
GAG-Vorstand Kathrin Möller wies mehrfach darauf hin, dass das Infofest keinesfalls die einzige Möglichkeit sei, mit den Mitarbeitern direkt ins Gespräch zu kommen. „Kommen Sie zu uns, reden Sie mit uns – auch wenn Sie nicht mit allen Maßnahmen einverstanden sind“, sagte sie. „Wir wollen für jeden einzelnen von Ihnen eine verträgliche, individuelle Lösung finden. Wir möchten, dass Sie alle noch lange Mieter bei uns bleiben.“
In den Augen von Hildegard und Manfred Piel, die seit 1969 in der Kannebäckersiedlung und seit 1980 in einer Vier-Zimmer-Wohnung am Höhrer Weg leben, haben sich die Modernisierungsarbeiten schon gelohnt. „Wir haben unter anderem eine neue Heizung, neue Fenster und einen Balkon bekommen“, sagt Hildegard Piel. Die weiteren Bauvorhaben vor der Haustür, die insgesamt bis 2023 dauern werden, fürchtet das Ehepaar nicht. „Irgendwann ist der Lärm auch zu Ende“, sagt Manfred Piel. „Und dann ist es schöner als vorher.“
Nach Ansicht von Jochen Mauel, Bereichsleiter Immobilienwirtschaft der GAG, war das Infofest ein voller Erfolg. „Wir haben uns gegen eine klassische Informations-Veranstaltung in einer großen Halle entschieden und erstmals dieses offene Format mitten in einer Siedlung gewählt“, erklärte er. „Hier kommen wir direkt und persönlich mit den Bewohnern ins Gespräch. Die Reaktionen waren überwiegend positiv. Viele freuen sich einfach, dass was passiert.“