Ostheim
Auffällige Architektur — Leben in Köln-Ostheim

Neubau statt Modernisierung lautete die Entscheidung der Experten nach einer gründlichen Untersuchung der Siedlung am Buchheimer Weg in Köln-Ostheim. Denn die zwischen 1954 und 1958 mit einfachsten Mitteln errichteten Wohnungen waren nicht mehr zeitgemäß. Eine richtige Entscheidung, wie sich heute zeigt. Denn im Kölner Osten steht seit 2012 eine moderne Siedlung, die ihren Bewohnern deutlich mehr Lebensqualität bietet und als wegweisend für den Wohnungsbau mehrfach ausgezeichnet wurde.
Das hat viele Gründe: Schon von weitem fällt die außergewöhnliche Form der Häuserzeilen auf, die in der Mitte mit einem Knick versehen wurden. Weil die Gebäude außerdem nicht mehr parallel oder im rechten Winkel, sondern versetzt zueinander stehen, sind dazwischen lebendige und abwechslungsreiche Freiflächen entstanden. Dabei handelt es sich oft um Bereiche der Mieter oder der Hausgemeinschaften, aber auch um öffentlich zugängliche Flächen als Verbindung zwischen den Häusern. Die hier großzügig angelegten Grün- und Parkanlagen, sowie viele Kinderspielplätze werden von den Mieterinnen und Mietern gerne genutzt.
Einen zusätzlich positiven Effekt auf die Qualität der Außenanlagen hat die ungewöhnliche Farbgebung. Ein Verlauf aus fünf Grüntönen zieht sich durch die Siedlung, der von Südwesten nach Nordosten heller wird. Der Wechsel zwischen den einzelnen Farbtönen vollzieht sich jeweils am Knick in der Mitte der Gebäude. Die Häuser wirken daher plastischer und die grünen Farben schaffen in der Siedlung eine angenehme Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt.
Belebende Infrastruktur-Einrichtungen ergänzen heute das Quartier. So entstanden ein Mietercafé, ein Büro für den Mieterrat und eine Kita. Ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung und eine Wohngruppe für Demenzkranke gehören ebenfalls dazu. Um dem steigenden Bedarf an Parkplätzen gerecht zu werden, ohne wertvolle Freiflächen zu verbauen, sind Tiefgaragen mit direkten Zugängen zu den Häusern errichtet worden.
435 neue Wohnungen stehen inzwischen am Buchheimer Weg, deutlich mehr als in der alten Siedlung. Sie unterliegen einer Preisbindung, die Mieten halten sich also in einem bezahlbaren Rahmen. Das Angebot reicht von der Ein-Zimmer-Wohnung bis hin zu großen 90 m2 Wohnungen für kinderreiche Familien. Die Neubauten sind barrierefrei, auf Hindernisse wie Stufen und Schwellen wurde schon bei der Planung verzichtet. In einigen Häusern gibt es Fahrstühle, bodengleiche Duschen sind ebenfalls installiert.
Für die neue Siedlung erhielt die GAG den deutschen Bauherrenpreis 2012 in den Kategorien „Neubau“ sowie „Freiraumgestaltung im Wohnungsbau“.