Veedels-Biotop
Engagiert für das Veedel — Blühende Landschaften für Insekten und Kleinstlebewesen
Noch erscheint es schwer vorstellbar, doch die unscheinbaren Anhäufungen von Steinen, Ästen und Pflanzen in vier GAG-Quartieren werden ab dem Frühjahr 2022 zu blühenden Landschaften für Insekten und Kleinstlebewesen. Mit so genannten Veedels-Biotopen verstärkt Kölns größte Vermieterin ihr Engagement für nachhaltige Außenanlagen.
Sechs dieser Veedels-Biotope wurden als Pilotprojekt an vier verschiedenen Standorten bereits umgesetzt:
- 2x in der Gerhart-Hauptmann-Siedlung in Holweide
- 2x im Waldbadviertel in Ostheim
- 1x im Clouth-Quartier in Nippes
- 1x an der Hans-Schulten-Straße in Brück
„Aufbau, Größe und Gestaltung sind immer individuell und richten sich nach den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort“, erläutert Thorsten Wegwerth, Teamleiter Außenanlagen bei der GAG. Während die Veedels-Biotope in Holweide an durch Natursteine eingefasste Hochbeete erinnern, sind die Exemplare im Waldbadviertel ebenerdig angelegt. Die Zusammensetzung aus Steinen mit Hohlräumen dazwischen, Totholz, Kies, Sand und Lehm bietet auf zehn bis hundert Quadratmetern unterschiedlichen Insekten und Kleinstlebewesen Rückzugsmöglichkeiten zum Überwintern, zur Eiablage sowie zum Schutz vor Hitze und vor Jägern. „Wildbienen etwa graben sich Gänge im Erdreich und finden in den Veedels-Biotopen gute Bedingungen dafür“, so Wegwerth weiter. Andere nisten in den Zwischenräumen der Steine oder in und an abgestorbenen Ästen. Im Waldbadviertel wurde auch ein eigens dafür angefertigtes „Insektenhotel“ an dem Veedels-Biotop aufgestellt. Doch nicht nur Wildbienen, auch Erdhummeln oder Marienkäfer finden in diesen kleinen Biotopen perfekte Bedingungen zum Überleben vor. Sogar kleine Eidechsen könnten dort heimisch werden. Neben einem geschützten Umfeld bieten die Veedels-Biotope durch die Pflanzenvielfalt, die dort angelegt wurde, auch die notwendige Nahrung. So genannte Blühpflanzen, die Samen und Früchte tragen, werden zum reich gedeckten Tisch für die Kleinstlebewesen.
Dazu kommt aber auch die Pflanzenvielfalt in den übrigen Bereichen der Außenanlagen, wie Wildblumenwiesen und Busch- und Strauchhecken, die sogar zum Lebensraum für Vögel werden, die sich wiederum über einen wachsenden Bestand an Insekten freuen. Das Anlegen solcher Veedels-Biotope ist ohne großen Aufwand und mit überschaubaren Kosten umzusetzen. „In ein bis drei Tagen ist so ein Biotop fertiggestellt“, sagt Thorsten Wegwerth. Die Veedels-Biotope sollen bei Neubauprojekten und Modernisierungen oder bei Umgestaltungen von Außenanlagen schon bald zum Standard werden. „Wir fördern damit die Biodiversität und den Artenschutz in der Stadt und in unseren Siedlungen und Quartieren“, fasst Wegwerth den Wert der Veedels-Biotope zusammen. Auch von den Mieterinnen und Mietern gab es zu den ersten Biotopen viele positive Rückmeldungen. „Die Menschen legen heutzutage einen viel größeren Wert auf den ökologischen Aspekt – auch in den Außenanlagen ihres Zuhauses.“ Mit Schildern weisen Wegwerth und sein Team auf die Veedels-Biotope hin. Über einen QR-Code können Interessierte weitere Infos und Hintergründe zum Nutzen der Anlagen digital abrufen. Und schon bald wird es auf den rund 2,9 Millionen Quadratmetern Außenflächen der GAG mehr und mehr Veedels-Biotope geben.