Den Blick über den Tellerrand hinaus richten die Akteurinnen und Akteure des „Wohndialogs Kalk Nord“ regelmäßig. Den umgekehrten Blick soll jetzt die Landespolitik werfen: Bei einem Besuch vor Ort im Quartier informierte sich NRW-Bauminister Michael Groschek über die spezifische Situation im Kalker Norden, über die Herausforderungen und die Potenziale im Veedel. „Neben der Unterstützung der Kommune ist auch die Förderung durch das Land ein wichtiger Baustein, um das Quartier Kalk Nord voranzubringen“, plädierte GAG-Vorstandsmitglied Kathrin Möller für ein stärkeres Engagement aus Düsseldorf. Die GAG, Kölns größte Vermieterin, ist auch in Kalk die größte, wenngleich nicht die einzige Anbieterin von Wohnraum.
Zur Aufwertung und zur Stabilisierung des Wohnumfeldes war die Kalkschmiede, ein Projekt der Montagstiftung Urbane Räume, vier Jahre lang mit Unterstützung der GAG vor Ort aktiv, um die Strukturen des Quartiers zu durchleuchten, Potenziale zu erkennen und Bedarfe zu definieren. 2011 wurde der „Wohndialog Kalk-Nord“ ins Leben gerufen, in dem neben der GAG ein weiterer großer Wohnungsanbieter sowie der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein aktiv sind, um Maßnahmen zur Verbesserung des Quartiers zu koordinieren. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist beispielsweise die Installation eines „Veedels-Hausmeisters“. „Weitere Anstrengungen sind notwendig, von Seiten der Politik und von Seiten der Zivilgesellschaft der Menschen im Quartier. Diese Aufgaben können nicht alleine von der Immobilienwirtschaft übernommen werden“, erklärte GAG-Vorstandsmitglied Sybille Wegerich.
Unterstützung erhalten die Kalkerinnen und Kalker auch vom Landesverband Rheinland Westfalen des Verbandes der Wohnungswirtschaft (VdW) „Altersgerechter Wohnraum soll ausgebaut und die Energieeffizienz gesteigert werden – und das alles bei bezahlbaren Mieten. Diese unterschiedlichen Ansprüche können im Wohnquartier viel besser erreicht werden, als wenn immer nur auf Einzelgebäude geschaut wird“, erklärt VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter.
Minister Groschek informierte sich bei einem anschließenden Rundgang durchs Veedel von der Situation und zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Aktiven vor Ort. „Bei der Förderpolitik des Landes muss das Quartier stärker in den Blickpunkt rücken“, kündigte er zum Abschluss an.