Engagement für Mensch und Umwelt - Soziales Handeln
Geschäftsbericht 2017 — Engagement heute als Grundlage für morgen
„Wir engagieren uns mit vielen Projekten für Nachbarschaften und ein friedliches Zusammenleben in unseren Siedlungen und Quartieren“
Wolfgang Kettmus kümmert sich als stellvertretender Leiter der Abteilung Sozialmanagement mit seinem Team um zahlreiche Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ob Hausaufgabenhilfe, Umweltbildung, Kooperationen mit Sportvereinen oder Kunst und Kultur – mit viel Engagement sorgen wir dafür, dass Wohnen bei der GAG mehr als nur ein Dach über dem Kopf ist.
Mit dem NABU für noch mehr Umweltschutz
Für ein nachhaltig denkendes Unternehmen gehört selbstverständlich auch der Umweltschutz zu den Aspekten, die berücksichtigt werden. Aus diesem Grund haben wir eine Kooperation mit der NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln vereinbart, um den Gedanken des Umweltschutzes bei Bauvorhaben und Modernisierungen noch stärker zu beachten. Durch die Zusammenarbeit sollen die Integration von beispielsweise Nisthilfen oder die ökologische Aufwertung der Außenanlagen regelmäßig schon in der Planungsphase berücksichtigt werden. Auch Rückzugsmöglichkeiten für Fledermäuse können so frühzeitig beim Bau der Häuser integriert werden. Umgesetzt wurde und wird die Kooperation bereits bei den Neubauprojekten an der Danziger Straße in Porz-Urbach, an der Bergisch Gladbacher Straße in Köln-Dellbrück und an der Nibelungenstraße in Köln-Mauenheim. Auch in der Kannebäckersiedlung in Köln-Humboldt-Gremberg werden gemeinsam mit den Mieterinnen und Mietern Nisthilfen für Vögel gebastelt und anschließend aufgestellt. Durch diese Maßnahmen schaffen wir Lebensräume für Tiere und stärken die Artenvielfalt in der Stadt.
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Fünf Jahre Kulturkirche Ost in Köln-Buchforst
Vielfalt ist auch das passende Stichwort für unser Engagement im kulturellen Bereich mit der Kulturkirche Ost in Köln-Buchforst. Seit der Wiedereröffnung der denkmalgeschützten Auferstehungskirche nach umfangreicher Modernisierung Ende 2012 haben wir einen besonderen kulturellen Treffpunkt geschaffen. Mit Ausstellungen, Lesungen, Konzerten, Diskussionsabenden und Kinovorführungen wurde dort ein Kunst-Raum etabliert, der mittlerweile weit über die Grenzen des Stadtteils hinaus bekannt und beliebt ist. Zum fünften Geburtstag der Kulturkirche Ost haben wir in einer umfangreichen Dokumentation noch einmal die zahlreichen Höhepunkte und Veranstaltungen der vergangenen Jahre Revue passieren lassen. Kunst von Christo und Klaus Staeck, Kabarett mit Jürgen Becker und Konrad Beikircher, Musik von Don Alder oder Cat Ballou – auch viele bekannte Namen der Kunst- und Kulturszene konnten in der Kulturkirche Ost bereits erlebt werden. Ein engagiertes Team aus unserem Unternehmen stellt die Veranstaltungen zusammen, hält den Kontakt zu Künstlerinnen und Künstlern und bringt den Ort denjenigen nahe, für die er gedacht ist: den Menschen vor Ort im Quartier und in ganz Köln. Nach nunmehr fünf Jahren können wir auf eine beeindruckende Zahl von über 150 Veranstaltungen zurückblicken. Die vielen unterschiedlichen Termine und kulturellen Events, die Highlights und Geheimtipps, die etablierte Kunst und ambitionierte Nachwuchsarbeiten bewerben wir auch regelmäßig in den sozialen Medien und mit einer eigenen Internetseite www.kulturkirche-ost.de.
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Die Kulturkirche Ost
Maßnahmenbündel Chorweiler
Köln-Chorweiler steht bei uns seit Längerem im Fokus. Nach der Übernahme der rund 1.200 ehemals zwangsverwalteten Wohnungen im Jahr 2016 haben wir es uns nicht nur zur Aufgabe gemacht, den baulichen Zustand der Gebäude zu verbessern und das Erscheinungsbild des Quartiers aufzuwerten, sondern auch die Lebenssituation der Menschen dort zu berücksichtigen. Dabei geht es nicht darum, bestehende Vorurteile gegen den Stadtteil zu bestärken, sondern gegen die soziale Schieflage vor Ort anzugehen. Denn den Bewohnerinnen und Bewohnern und den zahlreichen Akteuren vor Ort ist bewusst, dass es in Chorweiler eine ganze Reihe von Problemen gibt. Mit dem ganzheitlichen Ansatz, technische und soziale Belange gleichermaßen einzubeziehen und anzugehen, haben wir bewusst einen neuen Weg bei der Quartiersentwicklung gewählt. Gemeinsam mit Institutionen, Vereinen, Einrichtungen und Kooperationspartnern haben wir schon gleich nach der Übernahme der Wohnungen ein ganzes Bündel von Maßnahmen initiiert und unterstützt. Maßnahmen, von denen Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen gleichermaßen profitieren, Maßnahmen, die sowohl das äußere Erscheinungsbild im Stadtteil als auch das nachbarschaftliche Gefüge der Menschen untereinander positiv beeinflussen. Das reicht von Mitmach-Kunstaktionen zur Verschönerung von Durchgängen und Treppenhäusern über ein Fußballangebot mit KIDsmiling e. V. bis hin zu einem Garten-Club zum regelmäßigen Gärtnern auf dem Dach der Tiefgarage. Zur Verschönerung der Balkone wurden bei einer Aktion Blumen verteilt, und eine Schuldnerberatung, die wir unterstützen, hilft den Menschen, Wege aus finanziellen Schwierigkeiten zu finden. Mit unseren Streetworkern sind wir vor allem bei den Jugendlichen präsent und können so frühzeitig Entwicklungen erkennen und mögliche Konflikte entschärfen. Und natürlich wurde auch gefeiert, um die nachbarschaftlichen Kontakte zu verbessern und zu stärken. Dieses umfassende Engagement benötigt in vielen Fällen Geduld und einen langen Atem. Die Versäumnisse vieler Jahre und Jahrzehnte können nicht innerhalb von einigen Monaten aufgeholt werden. Aber schon jetzt lassen sich positive Veränderungen und Ansätze erkennen. Ansätze auf dem Weg, Chorweiler zu einem lebenswerten Quartier zu machen.
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Quartierskonzept für die Elefantenhäuser
Ein ganzheitlicher Ansatz wurde auch in Köln-Bocklemünd-Mengenich bei den so genannten Elefantenhäusern am Ollenhauerring gewählt. Regelmäßig kam es dort zu Problemen wie Farbschmierereien oder wildem Müll. Dazu sorgten Angsträume und eine nicht immer einfache Belegungsstruktur für Unbehagen bei vielen Mieterinnen und Mietern. Um dem zu begegnen, haben wir ein integriertes Quartierskonzept entwickelt, das technische, soziale und Bewirtschaftungsaspekte vereint. Den Auftakt dazu bildete eine Befragung der Bewohnerinnen und Bewohner, um die Sicht der Menschen vor Ort in die weiteren Überlegungen mit einzubeziehen. Die Elefantenhäuser, benannt nach einer dort aufgestellten Elefantenskulptur, wurden wie die übrigen Gebäude 1967 im damals neuen Stadtteil Bocklemünd-Mengenich errichtet. Zu dem Quartier am Ollenhauerring gehören fünf unterschiedlich hohe Gebäude mit insgesamt 150 Wohnungen. Rund 400 Menschen leben dort, mehr als die Hälfte davon bereits länger als zehn Jahre. Mehr als zwei Drittel von ihnen haben einen Migrationshintergrund, der Anteil der Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) liegt bei mehr als 60 Prozent. Die Befragung vor Ort wurde von Studentinnen und Studenten der Katholischen Fachhochschule im Rahmen einer Semesterarbeit durchgeführt und ausgewertet. Als Reaktionen auf die Ergebnisse wurden bereits unter anderem kürzere Reinigungsintervalle von Kellern, Aufzügen und Hausfluren, neue und bessere Beleuchtung, der regelmäßige Abtransport von wildem Müll und die Beseitigung von Angsträumen umgesetzt. Ein weiteres Ergebnis der Befragung war aber auch die Bereitschaft einiger Mieterinnen und Mieter, sich in nachbarschaftlichen Gruppen zu engagieren.
Inklusives Wohnen in der WG
In Köln-Rodenkirchen leben nun junge Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam unter einem Dach. Wir als Bauherrin und der Verein „inklusiv wohnen Köln e. V.“ haben auf dem Sürther Feld gemeinsam ein inklusives Wohnprojekt realisiert. Inzwischen ist das Haus bezogen und das Projekt offiziell eröffnet worden. Erfahrungen mit inklusivem Wohnen haben wir bereits bei unseren Mehrgenerationenprojekten gesammelt, das Konzept der Wohngemeinschaften für behinderte und nicht behinderte Menschen war aber auch für uns neu. Kern des Wohnprojektes sind zwei Wohngemeinschaften für jeweils neun Bewohnerinnen und Bewohner. In jeder WG wohnen fünf junge Menschen mit Handicap zusammen mit vier Studierenden, organisieren und leben gemeinsam den Alltag – vom Einkaufen übers Kochen und Aufräumen bis hin zu gemeinschaftlichen Freizeitaktivitäten. Von den Studentinnen und Studenten werden vor allem die Bereitschaft, in einer großen Gruppe zu leben und sich einzubringen, aber auch eine regelmäßige Präsenz erwartet. Die individuell unterschiedliche pflegerische und pädagogische Betreuung der behinderten Bewohnerinnen und Bewohner wird von Fachkräften übernommen, die rund um die Uhr vor Ort sind. Komplettiert wird das viergeschossige Haus durch vier Appartements im Erdgeschoss und vier freifinanzierte Wohnungen im obersten Geschoss. Im Erdgeschoss steht ein großer Gemeinschaftsraum zur Verfügung, der als Treffpunkt und für gemeinsame Aktivitäten von allen in diesem gemeinschaftlichen Wohnprojekt genutzt werden kann. Die Gesamtwohnfläche beträgt rund 1.600 m². Der Verein organisiert die Belegung der Wohngemeinschaften und Wohnungen, von denen er einige selbst angemietet hat, während wir die Verwaltung des Hauses übernehmen. Das inklusive Wohnprojekt entstand im Rahmen unserer Neubaumaßnahmen auf dem Sürther Feld im Kölner Süden. Dort realisieren wir insgesamt 115 öffentlich geförderte und freifinanzierte Wohnungen sowie als Bauträgermaßnahme 58 Doppelhaushälften.
Senioren vor Trickbetrügern schützen
Bei unserem Engagement für ältere Mieterinnen und Mieter ist es uns ein besonderes Anliegen, deren Wunsch nach Sicherheit entgegenzukommen. Und leider ist es eine Tatsache, dass gerade ältere Menschen immer wieder Opfer von böswilligen Trickbetrügern werden. Aufklärung und Prävention sind hier ganz besonders wichtig. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Freien Werkstatt Theater, der Kölner Polizei und der Seniorengruppe Uhu („Unter hundert unterwegs“) eine Aufführung in Bickendorf initiiert. Das Altentheaterensemble des FWT hat sich in dem Stück „Ausgetrickst – Nicht mit uns!“ speziell mit diesen Trickbetrügereien im Alltag auseinandergesetzt. Dabei schlüpften elf Akteure, selbst im Alter von 65 bis 85 Jahren, in die Rollen von älteren Menschen und Trickbetrügern und experimentierten mit möglichen Strategien. Eigene Erfahrungen, Fallbeispiele und die Frage, warum Trickbetrügereien oft gerade bei älteren Menschen gelingen und wie sie verhindert werden können, sind Grundlage des Stückes. Das Altentheater des Freien Werkstatt Theaters, das seit Jahrzehnten erfolgreich eigene Lebenserfahrungen auf die Bühne bringt und den Blickwinkel auf die eigene Generation richtet, widmet sich mit Empathie und Neugier diesem Thema. Die Szenenfolge entstand in Zusammenarbeit mit der Kölner Polizei und stellt einen wichtigen präventiven Beitrag dar, um ältere Menschen auf das Problem der Trickbetrügerei aufmerksam zu machen, über die Mechanismen aufzuklären und vor möglichen Übergriffen zu schützen. Inszeniert wurde das Stück von Ingrid Berzau unter Mitarbeit von Brigitte Bauer. Im Anschluss an die Aufführung bestand für Zuschauerinnen und Zuschauer die Möglichkeit zum Gespräch mit Polizei und Altentheaterensemble.
Hausfassaden als Freiluftgalerie
Bunter Blickfang an der zentralen Verkehrsachse Clevischer Ring in Köln-Mülheim ist nun eine Freiluftgalerie mit insgesamt drei künstlerisch gestalteten Hochhausfassaden der Hacketäuer-Siedlung. Die ersten beiden haben wir 2015 beim damaligen CityLeaks-Festival von den Künstlern Julian Manzelli („Chu“, Foto 4) aus Argentinien und Alex Brewer („Hense“, Foto 3) aus den USA gestalten lassen. Aufgrund der positiven Reaktionen vieler Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung haben wir uns dazu entschlossen, ein weiteres Haus künstlerisch verschönern zu lassen. Beim jüngsten CityLeaks- Festival im vergangenen Jahr war es nun so weit. Die Freiluftgalerie an der Hauptverkehrsachse wurde mit einem weiteren Fassadenbild, einem so genannten Mural, des argentinischen Künstlers Elian Chali (Foto 2) komplettiert. Der hat damit nach eigener Aussage sein bislang größtes Mural gestaltet, 22 Meter hoch und elf Meter breit. Die verwendeten Farben Rot, Blau, Gelb, Grün und Schwarz sind charakteristisch für seine Werke. In dem Quartier mit 630 Wohnungen leben annähernd 2.000 Menschen, und die Murals verleihen den Häusern ein freundliches Gesicht und sind für die Bewohnerinnen und Bewohner zur Identifikationsfläche geworden.
Gemeinsam gestalten im Quartier
Mitmachkunst für Kinder und Jugendliche in den Wohnvierteln genießt bei uns einen hohen Stellenwert und wurde auch im vergangenen Jahr an verschiedenen Stellen in unseren Siedlungen und Quartieren praktiziert. Bei einer dieser Aktionen im Kölner Norden arbeiteten nun erstmals Kinder und Jugendliche gemeinsam mit behinderten Menschen und verschönerten eine Tiefgarageneinfahrt in Köln-Volkhoven-Weiler. Mieterkinder aus unseren dortigen Beständen, die vom Verein Kindernöte e. V. begleitet wurden, und Erwachsene des Lebenshilfe Wohnverbundes NRW waren bei diesem Projekt gemeinsam aktiv. Pädagogisch begleitet und angeleitet wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Künstlern Jo Pellenz und Wolfgang Sturm, die bereits zahlreiche Mitmach-Kunstaktionen für uns durchgeführt haben. Die umfangreiche Beteiligung der Jugendlichen zeigt, wie wir das nachbarschaftliche Zusammenleben mit behinderten Menschen fördern und die Identifikation mit dem Wohnumfeld weiter stärken können. Außerdem entdeckten die Nachwuchskünstlerinnen und -künstler neue Talente, erlernten neue Techniken und steigerten ihr Selbstbewusstsein deutlich.
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Aktion Nachbarschaft stärkt das Miteinander
Die Lebensbedingungen der Menschen in den so genannten Y-Häusern in Köln-Bickendorf zu verbessern und das Miteinander zu stärken, das ist das Ziel der Aktion Nachbarschaft. Wir haben diesen Zusammenschluss von engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus dem Quartier stark unterstützt und stehen bei den Aktionen und Angeboten mit Rat und Tat zur Seite. So haben wir etwa ein nicht mehr genutztes Waschhaus zur Verfügung gestellt, wo die Aktiven das „Bickendorfer Fahrradbüdchen“ ins Leben gerufen haben. Dort arbeiten Ehrenamtliche gemeinsam mit Flüchtlingen, reparieren alte und gebrauchte Fahrräder und steigern so die Mobilität im Veedel. Für Freizeitgärtnerinnen und -gärtner wurde ein Hochbeet angelegt. Außerdem bietet die Aktion Nachbarschaft Selbstbehauptungskurse und eine internationale Kochgruppe an. Erst vor Kurzem haben wir der Initiative eine Wohnung für die neu von der Stadt Köln installierte Gemeinwesenarbeit im Fördergebiet Westend zur Verfügung gestellt.