Neue Impulse für Köln
Nah an den Menschen
Hilfe bei hohen Energiekosten
Auch im vergangenen Jahr waren die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für viele Menschen tagtäglich spürbar im Alltag. Deutschlandweit stiegen die Preise für Energie und Lebensmittel. Viele Menschen, vor allem mit geringen Einkommen, sorgten sich um die Bezahlbarkeit ihres täglichen Bedarfs. Ergänzend zu den Maßnahmen des Bundes hat die NRW-Landesregierung deshalb den „Stärkungspakt Nordrhein-Westfalen – gemeinsam gegen Armut“ initiiert. Damit standen rund 150 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen die Kommunen im Land sie soziale Infrastruktur aufrechterhalten und bedürftige Bürgerinnen und Bürger direkt oder mittelbar unterstützen konnten. Ziel war in erster Linie die Vermeidung von Überschuldungen, Energiesperren und Wohnungsverlusten. Auch viele Mieterinnen und Mieter der GAG kamen aufgrund der gestiegenen Energiekosten in Bedrängnis. Im Zuge der Nebenkostenabrechnungen mussten sie hohe Nachzahlungen leisten als Folge der gestiegenen Energiekosten. Geld, auf das die GAG nicht einfach verzichten konnte, da sie die Energie zum Heizen zuvor bereits teuer bezahlt hatte. Um betroffene Mieterinnen und Mieter dennoch zu entlasten, organisierte sie für die Betroffenen Mittel aus dem Stärkungspakt. Mit großem Engagement und in teilweise mühevoller Kleinarbeit wurden die bedürftigen Menschen identifiziert und angeschrieben. Als sozialer Partner bei diesem Projekt fungierte der Verein Aktion Nachbarschaft e. V., der die benötigten Mittel aus dem Stärkungspakt akquirierte und an die GAG-Mieterinnen und -Mieter weitergab. Fast 1.800 Mietparteien wurden angeschrieben, etwa 60% haben rechtzeitig geantwortet und erhielten Geld aus dem Stärkungspakt.
Informationen und Beratung in der Krise
Neben diesen konkreten finanziellen Hilfen unterstützte die GAG auch weiterhin mit Informationen und Beratungen. Im Internet und in der Mieterzeitung „zuhause“ gab es auch im vergangenen Jahr regelmäßig nützliche Tipps zum Energiesparen. Dadurch konnten die Mieterinnen und Mieter ihren Verbrauch senken und Kosten sparen. Die Sozialarbeiterinnen im Quartier, die bei Kölns größter Vermieterin im Einsatz sind, führten spezifische Beratungen durch bei Fragen zu staatlichen Hilfen wie Wohngeld und Ähnlichem. Tipps und Empfehlungen gab es auch weiterhin bei den Betriebskosten, damit die Gefahr zu hoher Nachzahlungen vermieden werden konnte. Denn oberstes Ziel der GAG war es auch im vergangenen Jahr, dass niemand aufgrund der stark gestiegenen Kosten in Gefahr kommt, seine Wohnung zu verlieren.
Tagespflege im Quartier
Lebenslanges Wohnen im Quartier, das ist ein erklärtes Ziel der GAG. Um ihren Mieterinnen und Mietern genau das zu ermöglichen, kommt nun mit einer Tagespflege für ältere Menschen im Quartier ein neuer Baustein hinzu. Im Zuge der umfangreichen Modernisierung in der Kannebäckersiedlung in Köln-Humboldt/Gremberg entstand in einem Neubau eine Einrichtung mit zwölf Plätzen, die im Sommer 2023 ihren Betrieb aufgenommen hat – die „Gute Stube“. Die älteren Menschen werden dort tagsüber betreut, haben Kontakte und Begegnungen und nehmen so weiterhin aktiv am Leben teil. Ausgebildete Pflegefachkräfte übernehmen die Betreuung und die pflegerischen Aufgaben. Bei einem größeren pflegerischen Bedarf helfen speziell geschulte Fachkräfte, und auf Wunsch steht ein Fahrdienst für den Weg von der eigenen Wohnung bis zur Tagespflege und wieder zurück zur Verfügung. Mit diesem Angebot ermöglicht die GAG älteren Menschen auch bei Einschränkungen im Alltag den Verbleib in den gewohnten vier Wänden. Bislang gehörten zu diesem Konzept die Seniorenwohnanlagen mit mehr als 2.000 seniorengerechten Wohnungen in der ganzen Stadt, die Implementierung von Pflegediensten mit pflegerischen und Beratungsangeboten in diesen Wohnanlagen oder an anderer Stelle im Quartier, Demenz-Wohngemeinschaften im Quartier und die Kooperation mit Seniorenberatungen oder Seniorennetzwerken. Dieses Angebot wird durch eine Tagespflege weiter gestärkt und ausgebaut. Und aufgrund des großen Bedarfs in Köln werden weitere Tagespflegeeinrichtungen in GAG-Quartieren folgen.
WGs für besondere Bedarfe
Im Bereich der Sonderwohnformen, eine traditionelle Stärke der GAG, sind im vergangenen Jahr zwei neue Projekte hinzugekommen. Im Rahmen der umfangreichen Quartierserneuerung in der Kannebäckersiedlung in Humboldt/Gremberg wurde in einem der Neubauten eine neue Demenz-WG eingerichtet. Mit insgesamt zehn Plätzen ist sie die bislang größte ihrer Art bei der GAG. In überschaubarer und gemütlicher Atmosphäre leben die an Demenz erkrankten Menschen mitten im Quartier. Alle verfügen über ein eigenes Zimmer mit Bad, dazu gibt es eine große Küche und einen Gemeinschaftsraum. Die Bewohnerinnen und Bewohner, vertreten durch ihre Angehörigen, haben sich zu einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) zusammengeschlossen, die die Wohngruppe von der GAG anmietet. Die GbR wählt auch den Pflegedienst aus und bestimmt über Tagesablauf und Neuvermietungen. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen sich nicht an eine Struktur anpassen, die Struktur wird an sie und ihre Bedürfnisse angepasst. Und dabei steht stets im Mittelpunkt, die noch vorhandenen kognitiven und motorischen Fähigkeiten zu stärken und so lange wie möglich zu erhalten. Ganz andere Ziele haben die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner der inklusiven WG an der Kapellenstraße in Köln-Kalk. Nach Fertigstellung des Neubaus im Herbst 2024 ziehen dort acht junge Menschen ein – vier davon eingeschränkt durch körperliche Beeinträchtigungen, die eine regelmäßige Begleitung und Assistenz erfordern. Die übrigen Plätze stehen für junge Erwachsene zur Verfügung, die sich auf diese inklusive Idee einlassen. Im Alltag und in der Freizeit erhalten die beeinträchtigten WG-Bewohnenden Unterstützung und Begleitung von den nicht-eingeschränkten WG-Mitgliedern. Um eventuell notwendige individuelle Pflegeleistungen kümmert sich ein professioneller Pflegedienst. Für den und weitere Betreuungskräfte ist auch ein eigenes Zimmer in der rund 380 Quadratmeter großen Wohngemeinschaft vorgesehen. Neben den Zimmern der Bewohnerinnen und Bewohner gehören noch ein Wohnzimmer sowie ein Koch- und Essbereich zu der WG.
Buntes Fest im Quartier
Ausgelassen gefeiert wurde rund um den Gertrud-Robertz-Platz in Köln-Bilderstöckchen. Erstmals hatte die AG Wohnen – eine Arbeitsgruppe der „Bilderstöckchen-Konferenz“ – zum bunten Nachbarschaftsfest eingeladen. Zur AG Wohnen gehören die vier Wohnungsgesellschaften GAG Immobilien AG, Aachener SWG, VONOVIA und die Wohnungsgesellschaft der Stadtwerke Köln (SWK) sowie der soziale Träger Kellerladen e. V. Geleitet wird sie von der Sozialraumkoordinatorin Dr. Brigitte Jantz. Ziel der AG ist es, die Wohn- und Lebensqualität im Quartier zu steigern. Auf dem Weg zu diesem Ziel gab es Quartiersfest viele Impulse mit einem abwechslungsreichen Programm. Mini-Karussell, Hüpfburg und ein Zauberer begeisterten Familien und kleinere Kinder. Am Stand der GAG wurde gehämmert, und das Team der Museen der Stadt Köln war mit seinem Angebot „museenkoeln in the box“ vor Ort und lud zum abwechslungsreichen Quiz ein. Dazu gab es Livemusik und viele Informationen zur künftigen Entwicklung im Veedel.
Jubiläum im Park
Nach fünf Jahrzehnten bei der GAG gibt es jede Menge Geschichten zu erzählen. Das taten denn auch die Anwesenden beim traditionelle Mieterjubiläum, das im vergangenen Jahr an neuer Stelle gefeiert wurde. Erstmals war das Park Café im Rheinpark in Köln-Deutz die Kulisse für diese beliebte Feier. Und auch dort wurde es ein ganz besonderes Vergnügen für die älteren Damen und Herren. Fast 50 Mieterinnen und Mieter aus der ganzen Stadt folgten der Einladung. Aus Buchforst, Bocklemünd und Bickendorf, aus Chorweiler, Bilderstöckchen und Holweide, aus Lindweiler, Stammheim, Höhenberg und aus der Kannebäckersiedlung in Humboldt/Gremberg kamen die Jubilare. Bei Kaffee, Kuchen und einem leckeren Mittagessen sowie bei einem abwechslungsreichen Programm erzählten sie Geschichten von früher und von heute und tauschten Erinnerungen aus.
Preis der Lebenshilfe Köln für die GAG
Mit einem besonderen Preis wurde im vergangenen Jahr das soziale Engagement der GAG: dem Lebenshilfe-Köln-Preis. Verliehen wurde er im neuesten gemeinsamen Wohnprojekt von GAG und Lebenshilfe Köln in Köln-Poll an der Siegburger Straße. Die langjährige Kooperation zwischen GAG und Lebenshilfe Köln begann mit einem Objekt an der Eichhornstraße in Köln Niehl. Es folgten Projekte in den Stadtteilen Müngersdorf, Ostheim, Chorweiler, Buchheim und Poll. Derzeit leben insgesamt 50 Menschen mit geistiger Behinderung in von der GAG vermieteten Wohngemeinschaften oder Einzelapartments. Im Alltag werden sie von Mitarbeitenden der Lebenshilfe Köln unterstützt. Weitere gemeinsame Wohnprojekte in Köln-Roggendorf-Thenhoven und in Köln-Weidenpesch sind bereits vereinbart. Schon in der Planungsphase von Neubauvorhaben wird die Lebenshilfe Köln beteiligt, damit die WGs in Bezug auf Aufteilung und Barrierefreiheit den Bedürfnissen der zukünftigen Bewohnerschaft optimal entsprechen. Darüber hinaus hat die GAG Vorbildfunktion, indem sie andere Wohnungsbaugesellschaften berät, die grundsätzlich an einer Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Köln interessiert sind. Gemeinsam arbeiten GAG und Lebenshilfe Köln daran, Köln zu einer „Stadt für alle“ zu machen, in der Inklusion im Alltag gelebt wird.
Schränke voller Lesevergnügen
Bildungsangebote im Quartier sind der GAG seit jeher ein wichtiges Anliegen. Und eine wichtige Basis für Bildung jedweder Art ist die Lust am Lesen. Egal, ob zauberhafte Märchen, spannende Krimis oder informative Sachbücher – Lesen fördert Fantasie und Konzentration, stärkt das Gedächtnis und ist auch im digitalen Zeitalter Voraussetzung für eine aktive Teilhabe am Leben. Für Menschen, die keine Buchhandlung oder öffentliche Bücherei in der Nähe haben, sind Bücherschränke ein wichtiges Ziel geworden. Auch in GAG-Quartieren stehen einige davon. In direkter Nachbarschaft haben die Bewohnerinnen und Bewohner hier die Möglichkeit, sich regelmäßig mit neuem „Lesefutter“ zu versorgen. Um auch weitere Quartiere in den Genuss dieses niedrigschwelligen Angebots zu bringen, hat die GAG im vergangenen Jahr eine Kooperation mit der Bürgerstiftung Köln, Fachausschuss Eselsohr, vorbereitet. Eselsohr unterstützt in vielen Stadtteilen Initiativen und Vereine bei der Aufstellung solcher Bücherschränke. Durch die Kooperation mit der GAG wird die Aufstellung neuer Bücherschränke in GAG-Quartieren jetzt strukturierter und besser abgestimmt durchgeführt. Bereits im vergangenen Jahr wurden so zwei neue Bücherschränke an der Havelstraße in Köln-Chorweiler und im Wohngebiet Merheimer Gärten in Köln-Merheim aufgestellt. Weitere werden in den nächsten Monaten folgen.
Zirkusnachwuchs in der Manege
Zirkusfreizeiten gehören seit Jahren zum regelmäßigen Angebot der GAG in ihren Siedlungen und Quartieren. Auch im vergangenen Jahr jonglierten Kinder mit Tellern, bildeten menschliche Pyramiden, legten sich aufs Nagelbett oder präsentierten eine Clownsnummer. Der Kölner Spielecircus probte mit dem circensischen Nachwuchs die Kunststücke ein. Dabei kam der Spaß nicht zu kurz. Am Ende der Zirkus-Workshops führten die Kinder dann das Gelernte ihren Eltern und Freunden vor. Und auch, wenn vielleicht der eine oder andere Zirkustrick nicht klappte – wichtig war der Effekt, der regemäßig mit diesen Workshops erzielt wird: Die Kinder entwickeln Teamgeist, gewinnen an Selbstbewusstsein, verbessern ihre Motorik und steigern ihr Konzentrationsvermögen. Alles Fähigkeiten, die ihnen im Leben weiterhelfen. Deswegen unterstützt die GAG seit mehreren Jahren solche Ferienaktionen. Und im vergangenen Jahr gab es gleich fünfmal Spaß in der Manege in GAG-Quartieren in verschiedenen Stadtteilen: in Humboldt/Gremberg, Vingst, Dünnwald, Ostheim und Raderberg.
Spaß an Sport und Bewegung
Das Kölner KinderSportFest ging nach Pandemie-bedingter Pause wieder an den Start. Und die GAG als Hauptsponsor war natürlich mit dabei und unterstützte das sportliche Event für die ganze Familie. Mehr als 40 kostenlose sportliche Schnupperangebote für Kinder zwischen vier und elf Jahren luden im Sportpark Müngersdorf zum Mitmachen ein. Rund 5.000 Kinder nutzten bei strahlendem Sommerwetter die zahlreichen Angebote. Das mittlerweile weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannte Großereignis wird vom Turnverband Köln 1876 e. V. und der Agentur HEIMSPIELE ausgerichtet. Auf der anderen Rheinseite wurden Sportbegeisterte jeden Alters im Winter aktiv. Dort fand der 46. GAG-Silvesterlauf statt, und die GAG war zum zweiten Mal als Hauptsponsor mit von der Partie. Mehr als 900 Läuferinnen und Läufer, vom Kindesalter bis hin zu Seniorinnen und Senioren, legten am letzten Tag des Jahres sportliche Höchstleistungen über verschiedene Distanzen an den Tag. Und die gute Laune hielt bis ins Ziel, wo sich alle über ihre Zeiten und eine Silvesterbrezel als Belohnung freuten.
Spende für Erdbebenopfer
Mit 7.500 Euro half die GAG den Opfern des Erdbebens in der Türkei und Syrien. Dort hatten zwei heftige Erdstöße und mehrere Nachbeben die Region getroffen. Mehr als 50.000 Menschen kamen ums Leben, unzählige Wohngebäude und große Teile der Infrastruktur wurden zerstört. Im Internet und den Sozialen Medien rief Kölns größte Vermieterin zu Spenden für die Hilfsorganisationen der Aktion Deutschland Hilft e. V. auf. Mitarbeitende sowie hilfsbereite Kölnerinnen und Kölner spendeten daraufhin fast 3.600 Euro. Diese Summe wurde von der GAG aufgerundet und verdoppelt, sodass am Ende 7.500 Euro dazu genutzt werden können, das Leid vor Ort zu lindern.